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Flüchtlingspolitik a la Portugal

Und was sagt uns das ? Flüchtlinge wollen nicht in das ärmste Land Westeuropas ?
Das is ja Wasser auf die Mühlen der Seehofers dieser Welt.
 
Und was sagt uns das ? Flüchtlinge wollen nicht in das ärmste Land Westeuropas ?
Das is ja Wasser auf die Mühlen der Seehofers dieser Welt.
Artikel gelesen, nein. Ahnung von der Sache, nein. Sonst könntest du wissen, dass Geflüchtete sich zunächst und vor allem an bestehenden Communities orientieren. Und das ist u.a. die Lektion, die man jetzt in Portugal gelernt hat:

"Häufig kennen Flüchtlinge Portugal gar nicht. Historisch bedingt kamen in der Vergangenheit überwiegend Menschen aus den ehemaligen Kolonien zu uns. So sind familiäre und kulturelle Netzwerke entstanden. Menschen aus Syrien beispielweise finden so etwas im Moment noch nicht in Portugal", sagt Santinho. Viele Flüchtlinge würden sich daher in anderen europäischen Ländern auf die Suche nach Familienmitgliedern machen.

Aber erst einmal nach der üblichen Masche rhetorisch - ach wie provokativ - auf den Putz hauen → Fake-News und warum man sagen muss, dass Kotze Kotze ist

Und im Nachsatz dann anmerken, dass das ja so gar nicht gemeint war ... gähn!
 
Ja ne, is klar ...... aufgrund der Vielzahl von syrischen Communities, welche es bereits vor 2015 in Deutschland gab, wollten die Syrer hauptsächlich nach Deutschland ..... grinsel.

Du darfst auch Aussagen eines portugiesischen MP kritisch hinterfragen.

Portugal ist weit weg und sein Sozialsystem nicht wirklich "großzügig". Banale Realität.
 
Das ist schon richtig, aber wohin ist den die Hälfte hin, derjenigen, die hier waren?
Man darf annehmen, zu Verwandten.
 
Ja ne, is klar ...... aufgrund der Vielzahl von syrischen Communities, welche es bereits vor 2015 in Deutschland gab, wollten die Syrer hauptsächlich nach Deutschland ..... grinsel.

Wie gesagt, keine Ahnung, sondern einfach die Legende vom "Einwandern in die deutschen Sozialsysteme" weiter verbreiten.

Es ist ja nicht so, dass syrische Flüchtlinge erst im Herbst 2015 nach Deutschland kamen. Das war der Stand vor dem September 2015:

»Nach neuesten Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière fanden seit Beginn des Syrien-Konflikts 2011 insgesamt etwa 105.000 Flüchtlinge aus dem Land Zuflucht in Deutschland. Etwa zwei Drittel von ihnen beantragten Asyl in der Bundesrepublik. Mehr als 30.000 Flüchtlinge profitieren aber auch von humanitären Aufnahmeprogrammen des Bundes und der Länder.« → Daten und Fakten zu syrischen Flüchtlingen

Das u.a. - schon vorhandene Landsleute, die man kennt, die helfen - macht Deutschland (oder ähnlich: Schweden) auch für die später folgenden Geflüchteten attraktiv.
 
Was nicht heißen soll, das die Hilfe zum Leben nicht uninteressant ist für diese Menschen.
Sicher gibt es welche, die das als Priorität sehen.
Aber ganz sicher nicht alle.
Da ist eben mehr der Grund, die anderen wissen schon, was zu tun ist, man kennt Freunde, Verwandte und will sich ja auch wieder sehen.
Das bezeichnet man eben Neudeutsch als Netzwerke.
Machen nicht nur Flüchtlinge so.
 
Stimmt, die Legende vom "Einwandern in die deutschen Sozialsysteme" sieht man lieber als Legende.
2013 stand die Formulierung mal so im Koalitionsvertrag. Kam nicht gut an in der Öffentlichkeit. Schließlich fliehen in der Tat 100% der Syrer vor dem Krieg.

80% der Flüchtlinge verbleiben in den Staaten rund um Syrien. Von den anderen 20% sind etwa 80% nach Deutschland und Schweden geflohen.

Ich behaupte, weil es über die beiden großzügigsten Sozialsysteme der Industrienationen verfügen.
Man kann natürlich auch der Meinung sein, daß etwa 600.000 Syrer nach 2015 nach Deutschland geflohen sind, weil dies schon 100.000 vor 2015 getan haben (Community-Faktor). Aber was hat wohl die ersten 100.000 bewogen ..... ;)

Sei es drum. Ich denke nach dem Krieg werden fast alle retour fliegen. So war es auch schon mit den Flüchtlingen im Balkankrieg.
 
Ich behaupte, weil es über die beiden großzügigsten Sozialsysteme der Industrienationen verfügen.
ich will es mal so sagen: die Menschen, die den vermutlich hammerschweren Entschluss fassen, ihre Heimat zu verlassen und in ein tausende Kilometer entferntes unbekanntes Land gehen, mit völlig anderer Kultur und Sprache, mit anderen Sitten und Gebräuchen, anderem Klima usw. werden das so tun, dass sie die "besten" Bedingungen haben. Das ist ja nur normal.

Dazu gehören möglichst eine Community und eben sonstige Rahmenbedingungen. Dass diese in Deutschland als besser als anderswo betrachtet werden, ist ja nicht per se ein negatives Anzeichen, sondern spricht für dieses Land. Natürlich, und das muss jetzt kommen, können "wir" nicht per Einwanderung die Probleme der Welt lösen, aber das ist auch nicht die Frage, denn ich habe nicht den Eindruck, dass jetzt alle Flüchtlinge dieser Welt unbedingt zu uns kommen wollen (auch wenn dieses Horrormärchen oft erzählt wird). Diejenigen, die aber zu dem Entschluss gekommen sind, sich auf die weite Reise zu machen, kommen gerne nach Deutschland, weil da unter anderem viele Freunde, Bekannte und Verwandte sind. Und auch weil die sonstigen Bedingungen stimmen.

Solange es das irrsinnige Wohlstandsgefälle zwischen den Ländern in Europa und den Ländern in Afrika und Vorderasien gibt, wird es auch immer eine mehr oder minder große Motivation geben, sich auf die nicht ungefährliche Reise zu machen. Kommen dann Krieg und Vertreibung hinzu, wird daraus eine Flüchtlingswelle, die wie auch immer viel damit zu tun hat, wie wir leben.

Man sollte aufhören, sich darüber zu wundern.

Kai
 
Costa stand wohl zu lange in der Sonne wie? Die einen wandern aus und nun möchte man fröhlich munter Leute ins Land holen. Was ist den an gesundschrumpfen so schlecht?

Ich glaube, das wird sehr böse ende. Es tut mir leid, aber man muss es auch erwähnen. Die Länder in Afrika brauchen eine Geburtenkontrolle und fairen Handel mit Europa.
 
und fairen Handel mit Europa.

Gerade daran krankt es.Unser Wirtschaftssystem beruht wie man täglich merkt auf Ausbeutung und das wird leider auch in Zukunft nicht besser,wenn man sich ansieht wie die Rohstoffe in der Welt verteilt sind,zB.Lithium,Kobalt u.a.Einen schönen Gruß an die E-Mobilität.
 
Solange es das irrsinnige Wohlstandsgefälle zwischen den Ländern in Europa und den Ländern in Afrika und Vorderasien gibt, wird es auch immer eine mehr oder minder große Motivation geben, sich auf die nicht ungefährliche Reise zu machen. Kommen dann Krieg und Vertreibung hinzu, wird daraus eine Flüchtlingswelle, die wie auch immer viel damit zu tun hat, wie wir leben.

Man sollte aufhören, sich darüber zu wundern.

Kai
Man sollte damit beginnen, die bekannten Missstände wieder abzubauen. Wenn wir uns im Export nicht einschränken, wird sich das Flüchtlingsproblem noch verschärfen.

Rotes Gold – Die Geheimnisse der Tomatenindustrie

Wer nicht die gesamte Doku anschaut, sollte ab Minute 44 schauen. Afrikanische Bauern müssen wegen der Überschwemmung mit preiswerten Tomatendosen aus der EU und China nach Italien fliehen und arbeiten dort dann teilweise illegal auf italienischen Tomatenfeldern unter menschenunwürdigen Bedingungen.
 
Was ist den an gesundschrumpfen so schlecht?
zum Beispiel, dass unsere Sozialsysteme darauf basieren, dass es weit mehr Einzahler als Empfänger gibt. Wenn die Einzahler wegen stark sinkender Geburtsraten plus Auswanderung, wie in Portugal wegfallen, funktioniert kein Sozialsystem mehr. Das ist ein politisches Pulverfass, wenn es plötzlich harte Einschnitte geben muss, weil nicht mehr genug Geld ins System kommt. Mit "Gesundschrumpfen" hat das nicht viel zu tun.
Die Länder in Afrika brauchen eine Geburtenkontrolle und fairen Handel mit Europa.
Die Forderung nach Geburtenkontrolle kann nicht von außen diktiert werden. Zurzeit ist es in vielen armen Ländern noch so, dass die einzige existierende Altersvorsorge die Kinder sind, die die Eltern im Alter versorgen sollen. Das kann man nicht einfach ohne Weiteres abschaffen. Und was den fairen Handel betrifft: Ja, aber das reicht eben nicht. Vor allem braucht es faire Löhne und Gehälter, die deutlich über denen liegen, die jetzt gezahlt werden. Zusammen mit der ebenfalls nötigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird das zu steigenden Preisen führen müssen.
Wenn wir uns im Export nicht einschränken, wird sich das Flüchtlingsproblem noch verschärfen.
Ja, vermutlich, aber auch das kann nicht per Dekret von der Politik gemacht werden. Was die Politik beeinflussen kann, in dem etwa Steuern und Abgaben gezielt bei niedrigen und mittleren Einkommen gesenkt werden usw. ist eine Erhöhung der Inflationsrate. In Europa hatte man sich auf ein Inflationsziel von etwa 2 Prozent verständigt, Deutschland hält sich nicht daran, indem eben auch Abschlüsse im öffentlichen Dienst usw. niedrig ausfallen und indem sich der Staatshaushalt die schwarze Null verordnet. Gegenüber anderen Ländern, die sich verschulden müssen, um unsere Produkte zu kaufen, treiben wir per Handelsbilanzüberschuss diese Länder immer weiter in die Schulden. Sprich: Wir müssen uns weniger beim Export einschränken, als vor allem mehrt importieren, was vor allem über mehr Geld in den Portmonees funktioniert.

Kai
 
Costa stand wohl zu lange in der Sonne wie? Die einen wandern aus und nun möchte man fröhlich munter Leute ins Land holen. Was ist den an gesundschrumpfen so schlecht?

Weil nachdenken und lesen manchmal hilft. Wie Studien ergaben, benötigt Portugal 75.000 Zuzüge, um allein die Bevölkerungszahl konstant zu halten.
Was an Gesundschrumpfen schlecht ist? Weil dann nicht mehr genügend Steuerzahler da sind, Renteneinzahler, Pflegekräfte, Polizisten, Arbeiter, Bauern etc.

Denn, ist irgendwie blöd, aber der Mensch wird geboren, wächst 18 Jahre zu einem Erwachsenen, muss in dieser Zeit versorgt werden und ausgebildet, damit er DANN erst pflegen, arbeiten, farmen oder was auch immer kann. In diesen 18 Jahren, meist sind es ja mehr, ist dann keiner da, Opa den Hintern abwischt oder den Einbrecher schnappt.

Genau da liegt das Problem, die jungen und ausgebildeten wandern ab. In die Länder, die sie genauso brauchen, weil sie die Bevölkerungszahlen nicht halten können.
Die Länder in Afrika brauchen eine Geburtenkontrolle und fairen Handel mit Europa.
Denn Bildung und Wohlstand ist die beste Geburtenkontrolle! Sieht man an den westlichen Gesellschaften. Da sinken überall die Geburtenraten. Obwohl man an der Bildung zweifeln kann...
Afrikanische Bauern müssen wegen der Überschwemmung mit preiswerten Tomatendosen aus der EU und China nach Italien fliehen und arbeiten dort dann teilweise illegal auf italienischen Tomatenfeldern unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Das ist ja gewollt. Irgendwer muss doch Geld verdienen...und wenn es der ital. Bauer ist.
 
zum Beispiel, dass unsere Sozialsysteme darauf basieren, dass es weit mehr Einzahler als Empfänger gibt.
Da beißt sich aber die Katze in den Schwanz. Arbeitsplätze gibt es nicht unendlich. Alles wird immer weiter automatisiert. Maschinen erledigen seit Jahrzehnten die Arbeit die früher hunderte machten. Und bei den 75000 wird es nicht bleiben. Das ist ein Schneeballsystem. Die Rente wird schon heute bezuschusst.

Und da die Arbeitgeber auch keine Löhne und Gehälter zahlen wollen zahlt diese der Staat zum Teil oder eben zu 100%. Die Kosten werden sozialisiert und die Gewinne privatisert.

Wenn man Ärzte, Krankenschwestern, Lehrer usw. im Land halten will dann muss man auch etwas dafür tun wie z. B. denen Wohnraum mobiliert mietfrei zur Verfügung zu stellen.

Sieht man an den westlichen Gesellschaften.
Für die Leute in der westlichen Gesellschaft sind Kinder teuer. Für andere dagegen nicht wie dem hier. Und genau dies ist auch das Problem.
Vielehe in Pinneberg: Syrischer Flüchtling über sein Leben mit zwei Ehefrauen - WELT
 
Arbeitsplätze gibt es nicht unendlich.
naja, die Logik ist schon die, dass eben mehr Menschen im Land auch mehr Arbeitsplätze verursachen: Wenn Du mehr Kinder hast, brauchst Du mehr Lehrer usw. Das Problem ist die Überalterung, dass die jungen Leute wegfallen. Portugal braucht die aber dringend, um eben die Sozialsysteme, und das ist nicht alleine die Rente, finanzieren zu können.
Kai
 
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