Auf der ProWein war Diogo Campilho (links im Bild) noch im Kreise seiner Kollegen von The Young Winemakers Of Portugal präsent. So richtig aufmerksam geworden auf die
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bin ich jedoch bereits vorher über seine Nominierung zum Önologen des Jahres 2014.Diogo Campilhos Familie besitzt das Landgut, das auf den Duque de Palmela zurückgeht, seit über 100 Jahren. Er ist zusammen mit Pedro Pinhão der verantwortliche Weinmacher. Dritte im Bunde ist die Weinmacherin Filipa Tomaz, die uns geduldig, nett und kompetent während unseres gesamten Besuchstermins begleitete.
Das Weingut Quinta da Lagoalva liegt im Ribatejo, etwas außerhalb von Alpiarça ca. 11 km von Santarém entfernt. Das zugehörige Qualitätswein-Anbaugebiet ist das DOC Tejo. Lagoalva ist aber mehr als bloß Weinbau. Mit rund 7000 ha im ganzen Land gehört es zu einem der großen Agrobetriebe Portugals. Neben Mais, Erbsen, Gerste, Alfalfa (Luzerne - als Vieh-Futter) wird Olivenöl produziert, Korkeichen dienen der Korkgewinnung. Darüber hinaus gibt es Viehzucht und es gehört ein Lusitano-Gestüt zum Gut.
45 ha sind mit Weinreben bestockt. Ein Großteil davon grenzt unmittelbar an das Weingut. Zur Besichtigung der Rebflächen lud uns Filipa per Kutschfahrt ein ...
Mit nur einer Pferdestärke (aber mächtig beeindruckend! ) ging es entlang von Olivenhainen, Korkeichen und Weideflächen zu den Rebflächen. Es überwiegen die weißen Rebsorten: Alvarinho, Arinto, Fernão Pires, Verdelho, Sauvignon Blanc, Chardonnay. Rote Sorten sind Touriga Nacional, Alfrocheiro, Castelão, Tinta-Roriz, Alicante Bouschet, Cabernet Sauvignon, Shyrah und Tannat (ziemlich exotisch, die Tannat in Portugal - ich kenne keinen außer Chris Price - der sonst noch darauf zurückgreift). Für die roten Top-Linien werden Syrah, Alfrocheiro, TN und Alicante Bouschet verwendet.
Gelesen wird in der Kühle der Nacht, erklärte uns Filipa, was der Qualität zuträglich seien soll. Geerntet wird maschinell.
In der Kellerei kommen moderne Inox-Tanks mit Temperaturregulierung zum Einsatz. Die Weine werden in Barriques aus französischer Eiche gelagert. Filipa erklärte des gesamten Prozess ausführlich, nun aber von der Theorie zur Praxis ...
Zur abschließenden Prova stand Brot und das hauseigenen Olivenöl, Queijo und Chouriço bereit.
Wir starteten mit einem Weißen Lagoalva Branco 2014. Frisch, mit leichten 12,50 % Vol. Florale Noten in der Nase. Ein Blend überwiegend aus der Fernão Pires mit Arinto und Alvarinho, der kühl getrunken ein schöner Begleiter zu Fisch und Sea Food ist.
Der Lagaolva Rosé 2013 besteht zu je 50 % aus Touriga Nacional und Castelão. Ein leichter Sommerwein, dem es Roséweintypisch etwas an Substanz fehlt.
Der Lagaolva Tinto 2013, ebenfalls aus Touriga Nacional und Castelão, lag 3 Monate in Eiche und ist trotz seines jungen Alters bereits trinkreif. Ein unkomplizierter Rotwein für viele Gelegenheiten.
Aus der Toplinie habe ich mir einen Alfrocheiro mitgenommen, auf den ich mich freue und über den ich demnächst gesondert berichten werde.
Ein großartiger Besuch bei dem ich dank der sehr sympathischen Filipa nicht nur etwas über Weinbau dazulernen konnte sondern auch über Landwirtschaft und das Leben auf dem Campo im allgemeinen.
Muito obrigado hierfür, Sra. Filipa!
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