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Azorentee - ganz magisch

Farbenzeit

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Wir hatten ja gerade im "Produkte"- Faden das Thema "Tee aus São Miguel":
Ich habe eben einen interessanten Artikel des "National Geographic" dazu entdeckt:
Im "Chalet da Tia Mercês", einem Teehaus in Furnas, kann man etwas ganz Erstaunliches sehen.



Nachdem der Gast des "Chalet da Tia Mercês" nach einer Tasse „Spezial- Tee“ gefragt hat, wird er zu dem Zapfhahn geführt, der aus der rüchwärtigen Wand des Teehauses hervorsteht.
Paula Aguiar, die das Haus führt, füllt einen Glaskanne unter dem fließenden Wasser.
Bei 140 °F ( 60 ° C) benötigt die geothermisch erwärmte Flüssigkeit keine zusätzliche Hitze,
um Tee aufbrühen zu können. Zunächst erscheint das nicht so außergewöhnlich, aber nach kurzer Zeit beginnt das klare Wasser grau zu werden, und dann erscheinen Lavendeltöne,
die einem tiefpurpurnen Farbton weichen.
Der grüne Tee - nun nicht mehr treffend benannt -zeigt sich jetzt in einem
faszinierenden Violett.
Das nicht oxidierte Eisen und der Säuregehalt des einzigartigen vulkanischen Wassers reagiert mit dem Antioxidans-reichen Grüntee und bewirkt, dass die Mischung Licht in einer anderen Wellenlänge bricht - wie bei einem Prisma. Die Mineralien im Wasser sorgen übrigens auch dafür, dass der Tee nicht bitter wird, auch wenn er zu lange zieht..

Nachdem Forscher Ende des 18. Jahrhunderts die heißen Quellen von Furnas erschlossen hatten, leiteten die Einheimischen direkt aus den Quellen Wasser in ihre Badehäuser.
1866 baute ein wohlhabender Geschäftsmann eines dieser Badehäuser in einem kleinen Sommerhaus mit Blick auf die dampfenden Caldeiras.
Heute fungiert dieses Haus als "Chalet da Tia Mercês", das "lila Tee" -Haus.
Zwei steingeschnitzte Badewannen befinden sich noch im hinteren Teil des Ladens -
eine, die ursprünglich von der Familie des Hausbesitzers genutzt wurde, und eine,
die früher für diejenigen zur Verfügung stand, die ein Bad brauchten.
Der Raum ist jetzt mit verschiedenen Arten von Produkten gefüllt: lokal angebauter Tee, Kaffee von São Jorge, Käse von verschiedenen Inseln (jede hat ihren eigenen Stil), Gebäck und portugiesische Muffins, Liköre und Weine.
Die Lebenserfahrungen von Aguiar könnten für ihre Rolle im Chalet da Tia Mercês nicht passender sein. Aguiar hat einen Abschluss in Umweltwissenschaften und sich auf das Management thermischer Ressourcen spezialisiert. Sie hat mehrere Jahre in Yellowstone geothermische Aktivitäten studiert, bevor sie nach São Miguel zurückkehrte und 2016 die Konzession für das Teehaus erhielt.
„Ich habe dieses Haus immer gemocht. Dieses Haus hat viel Geschichte “, sagt Aguiar.
Sie erzählt zum Beispiel, dass jeder in der Stadt weiß, dass die Quelle hinter dem Haus die Verdauung unterstützen soll, wie ein Priester vor Hunderten von Jahren entdeckt hatte.
„Als ich nach São Miguel zurückkehrte, begann ich mit der Förderung der Ressourcen,
die wir auf den Azoren haben.
Die Kultur, die Chemie, die Biologie - hier kommt alles zusammen. “
Niemand weiß genau, wann die Entdeckung des Purpur-Tees stattgefunden hat, aber das bizarre Getränk genießt man am besten, wenn man eines der hausgemachten Backwaren von Aguiar genascht hat - der Bananen-Schokoladenpudding-Kuchen wird in einer der nahe gelegenen Vulkanfumarolen gekocht, während man die sprudelnd heißen Quellen beim Dampfspucken beobachtet.
Das muss ich mir jedenfalls unbedingt anschauen, falls ich es mal wieder nach São Miguel schaffe.
 
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