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Auswandern nach Portugal: Ein Monte bei Odemira und viele Fragen

Olivenhain-er

Amador
Teilnehmer
Hallo allerseits!
Rubrik "Ich stelle mich vor"? Hmm. Nee, nicht ich. Das Monte - unser Hausprojekt:

Habe kürzlich etwa die Hälfte der Beiträge zu "Wie wirkt sich die Krise in Pt aus" gelesen. Trotz der geschilderten Probleme möchte ich gerne von D nach Portugal in die Region Odemira umziehen. Probleme gibts schließlich und letzendlich überall. Es gefällt mir auch, das dieses Land seine Einsparziele nicht nur erreicht, sondern übertroffen hat. Natürlich ist das auch unbequem. Aber nix anderes macht man sinnvollerweise zuhause, wenns finanziell eng wird. Ich denke aber, in meiner/unserer Situation ausreichend gewappnet zu sein. Das Hauptproblem ist ja wohl der Jobverlust und ich weiß vorher, das der port. Arbeitsmarkt nicht gerade auf mich wartet - und bringe Geschäftsideen für eine Selbständigkeit mit. Seit 2 1/2 Jahren bereiten wir uns auf Portugal vor. Bei Odemira wohnen 2 befreundete Paare bzw. Familien, die uns auf Portugal brachten - vorher wußte ich man gerade die geographische Lage...

Plan ist, ein verlassenes (und leider auch ziemlich zerfallenes) Monte auf dem Land bei Odemira zu kaufen - und in Eigenleistung wieder herzurichten. Dauert etwas, aber es muss ja auch nicht alles sofort fertig sein. Helfer gibt es einige (es dürfen aber mehr werden) und wir haben auch schon mal ein Haus gebaut - also hoffentlich ausreichend Erfahrung (der Rest muss dann eben gelernt werden).
Einen normalen Job haben wir für Pt auch, der wird von zuhause aus betrieben und ist recht einträglich. Dazu kommt Ferienhausbetrieb und Selbstversorgertum/Hofladen bzw. Markt oder Tausch sowie weitere Ideen - wir hätten also mehrere Einnahmequellen und wären flexibel (deren Notwendigkeit bei Sepp Holzer/Der Agrar-Rebell sehr schön dargestellt wird). (ach ja - "wir", das sind 2 Erwachsene mit 2-3 Kindern). Und das alles bei einem einfachen und daher preiswerten Leben ohne Müll-Konsumrausch und Zivilisationsfehler.

Im Prinzip, wie es in Anstasia nachzulesen ist bzw. Scott und Helen Nearing in "Ein gutes Leben leben" beschrieben haben. Ich weiß von mehreren Leuten, die damit erfolgreich sind. In anderen Foren wurde dazu ziemlich unsachlich kommentiert - ich hoffe, ihr seid da offener und freundlicher. Wirklich hilfreiche Ideen sind also immer willkommen!

Noch fehlt uns das Geld für den Kauf. Üblicherweise leiht man sich ja was von der Bank, da die wenigsten Leute ein Haus mit Bargeld oder per Überweisung kaufen. Die dt. Banken verleihen nix ins Ausland. Wie sind die Möglichkeiten und Bedingungen in Portugal? Worauf muss ich achten? Wir würden gerne sofort umziehen, außerdem braucht uns die Bank sicherlich als Pfand im Land. Welche Banken kann man da gut ansprechen, welche nicht? Wie und wo finde ich einen passenden Dolmetscher? Welche Kosten muss ich dafür einplanen? Nach ein paar Sprachkursen kommen wir zwar im Land gut zurecht, aber es reicht noch nicht für derart wichtige Verhandlungen! Im nächsten Urlaub wollen wir bei diversen Banken vorsprechen - und uns entsprechend vorbereiten.

Wir haben es schon mit Privatkredit (Internet, Zeitungsinserate und Familien-/Bekanntenkreis) versucht und einen Zeitungsbericht mit Inserat zwecks Sponsorsuche initiert. Ergebis: 1 Person bot einen Minikredit (davon noch ganz viele mehr wäre klasse), eine andere Person wollte nur auf eigenen Namen und in Flughafennähe finanzieren. Klar, ich gehe nach Pt, um am Flughafen zu leben :klatsch:. Auch Helfer und Leute mit guten Tipps haben sich gemeldet. Dabei war eine Info, das in Spanien ein mehrere ha großes Grundstück nur von Spenden gekauft wurde, auf dem immerhin ca. 300 Leute leben.

Okay, wenn Spenden einfacher zu kriegen sind, als ehrlich zurückgezahlte Kredite... Ich las mich über crowdfunding/fundraising ein, darüber hatte ich was im Radio gehört. Aus den Spenden-Summen ab 1 € (durchschnittlich 250-350 €) ergibt sich leider auch eine Grenze, die für mein Projekt nicht ausreicht. Man kriegt das Geld nur, wenn die Zielsumme erreicht wurde. Das ist zwar fair, aber nicht zweckdienlich. Naja und mit normal im Beruf arbeiten in Niedersachsen scheint eine "never ending story" zu sein, weil die Lebenshaltungskosten (Miete und Energiekosten) und die Tagesmutter alles wieder verdunsten lassen. Das hat was vom Kampf gegen Windmühlenflügel. Ich mache noch eine Zusatzausbildung, mit der ich einen weit höheren Stundensatz erzielen kann - und in Portugal was mit werden kann.

Für den Hauskauf haben wir einen dt.-pt. Rechtsanwalt zur Hand. Der hat die Hauspapiere gesichtet und sagte, Pt nehme inzwischen jeden Steuerzahler gerne - der Papierkram für Selbständige sei nur noch eine Anmeldung beim financas. Wir haben die pt. Steuernummern gekauft. Damit und unseren Einnahmequellen müßte bei den Banken doch ein Kredit zu kriegen sein? Aber Portugal funktioniert ja anders. Wer hat GUTE Ratschläge, Ideen, Tipps, etc.?

Beim Gespräch mit den Banken fällt vielleicht auch noch ein noch günstigeres Haus ab (weniger als 10.000 € je Hektar). Die sitzen auf reichlich toten Kapital, wenn die ihre Häuser in der Kartei behalten.

Ach ja - ist die Müllabfuhr noch kostenlos bzw. was kostet die jetzt?


Vielen Dank schon mal für eure wirklich weiterführenden Antworten, aufbauende Worte etc. :)

olivenhain-er
 
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

Willkommen hier im Forum !

Ich wuensche euch viel Erfolg bei eurem Projekt und druecke die Daumen , das alles gelingt !
Dolmetscher findest DU auf der Seite der Deutschen Botschaft !
Ansonsten empfehle ich dir auch gerne jemanden , bei interesse ?!

Viel Glueck und Erfolg !!!!!

LG Tanja
 
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

Es gefällt mir auch, das dieses Land seine Einsparziele nicht nur erreicht, sondern übertroffen hat.

Da bist du leider Falschmeldungen aufgesessen. Das Land hat seine Sparziele ganz und gar nicht erreicht, sondern ist höher verschuldet denn je. Statt der oberflächlichen Jubelarien bei SPIEGEL-ONLINE (und anderen Mainstream-Medien), solltest du lieber die Portugal-Berichte und Analysen bei HEISE ONLINE lesen.

Noch fehlt uns das Geld für den Kauf. Üblicherweise leiht man sich ja was von der Bank, da die wenigsten Leute ein Haus mit Bargeld oder per Überweisung kaufen. Die dt. Banken verleihen nix ins Ausland. Wie sind die Möglichkeiten und Bedingungen in Portugal? Worauf muss ich achten?

Wenn du das Spiel mit Zeitbomben magst, nur zu... die portugiesischen Banken haben, als die Euribor-Zinssätze runtergingen, die Spreads für Kredite sehr stark angehoben. Und als Neukunde wirst du sicher mit dem Maximal-Spread begrüßt werden, der zur Zeit bei 5% liegt (das ist das Zehnfache meines Spreads!!!). Wenn du jetzt also einen Kredit mit hohem Spread aufnimmst und dann die Euribor-Zinssätze wieder steigen sollten (was mittelfristig zu erwarten ist), dann wird dein Kredit ruckzuck unbezahlbar werden. Momentan kann man deshalb von neuen Krediten in Portugal nur nachdrücklichst abraten!
 
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

Willkommen hier bei uns!
Ich kann nur sagen, wenn du es erst meinst: Der Weg ist das Ziel und du wirst es irgendwie erreichen. Leicht wird es nicht werden! Auch wenn du bei der (noch) kostenlosen Müllabfuhr sparen kannst. Die Regierung wird (muss) alles tun um an Geld zu kommen, weil die Einnahmen immer weniger werden, da viele Portugiesen auswandern. Es ist ein Kreis ohne Ende!
Viel Glück!
 
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

Willkommen hier bei uns!
Ich kann nur sagen, wenn du es erst meinst: Der Weg ist das Ziel und du wirst es irgendwie erreichen. Leicht wird es nicht werden! Auch wenn du bei der (noch) kostenlosen Müllabfuhr sparen kannst. Die Regierung wird (muss) alles tun um an Geld zu kommen, weil die Einnahmen immer weniger werden, da viele Portugiesen auswandern. Es ist ein Kreis ohne Ende!
Viel Glück!

Muellabfuhrgebuehren zahlt man doch mit der Wasserrechnung, sowie Fernsehgebuehren bei der Stromrechnung dabei sind.

Gruss Caramelo
 
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

Hallo und vielen Dank für die freundliche Begrüßung, die guten Tipps, Infos und Warnungen - und das alles konkret und sachlich! Klasse! So hab ich mir das vorgestellt.

Ja, ich meine das ernst mit dem Umzug nach Portugal - ich investiere keineswegs soviel meiner Lebenszeit und Denkschmalz in einen Scherz oder Zeitvertreib. Muss halt nur noch nach dem richtigen Weg suchen. Natürlich kann man auf ausgetreten Pfaden wandeln und diese niemals verlassen. Dann würde ich ewig auf der gleichen Scholle hocken und vor Frust krank werden. Wenn alle so denken würden, gäbe es weder Welthandel noch Urlaubsreisen und Amerika wäre in dem Falle nie entdeckt worden. Dort ist immerhin ein riesiges europ. Ausweichquartier entstanden. Andere Möglichkeit: neue Wege suchen, kreativ querdenken, sich Denkfehler erlauben (und verbessern) - und was Neues wagen. Dann entstehen die Wege halt erst beim gehen. Na und? Insgesamt überlege ich mir schon gut, was ich tue - und was nicht. Und umziehen werde ich natürlich auch erst, wenn ich das Gefühl habe, es ist gut vorbereitet und an alles gedacht worden. Das dann doch irgendwas fehlt, gehört wohl dazu. Da heißt es lebenslang - flexibel bleiben! Und wenn es wirklich gar nicht gehen sollte - ja dann fällt mir auch noch was ein!

Muellabfuhrgebuehren zahlt man doch mit der Wasserrechnung, sowie Fernsehgebuehren bei der Stromrechnung dabei sind.

Also, das Wasser kommt aus dem Brunnen und der Strom und Warmwasser vom Dach (Fotovoltaik/Solar) - da gibts keine Rechnung. Nur einmalig bei der Anschaffung natürlich. TV-Gebühren? Eine port. "gez"?

Da bist du leider Falschmeldungen aufgesessen. Das Land hat seine Sparziele ganz und gar nicht erreicht, sondern ist höher verschuldet denn je. Statt der oberflächlichen Jubelarien bei SPIEGEL-ONLINE (und anderen Mainstream-Medien), solltest du lieber die Portugal-Berichte und Analysen bei HEISE ONLINE lesen.
(...)
Wenn du das Spiel mit Zeitbomben magst, nur zu... die portugiesischen Banken haben, als die Euribor-Zinssätze runtergingen, die Spreads für Kredite sehr stark angehoben. Und als Neukunde wirst du sicher mit dem Maximal-Spread begrüßt werden, der zur Zeit bei 5% liegt (das ist das Zehnfache meines Spreads!!!). Wenn du jetzt also einen Kredit mit hohem Spread aufnimmst und dann die Euribor-Zinssätze wieder steigen sollten (was mittelfristig zu erwarten ist), dann wird dein Kredit ruckzuck unbezahlbar werden. Momentan kann man deshalb von neuen Krediten in Portugal nur nachdrücklichst abraten!

Falschmeldungen aufgesessen? Schade, zu früh gefreut. Ich weiß oft nicht mehr, was ich in diesem so hoch angesehenem Land noch glauben kann, überall wird man belogen und ausgenommen. Da schließen reihenweise Firmen, auch große; es gibt also massenhaft neue Arbeitslose dazu - aber es heißt, die Wirtschaft hat Aufschwung und weit weniger Arbeitslose, als zu erwaren gewesen wären. Wo sind die so plötzlich denn alle hin? FirmenNeugründungen in der Größenordnung - davon hätte man gehört? Alle gestorben, ausgewandert oder neue Jobs gekriegt - und wo? DAS wäre ein Wirtschaftswunder! Die Statistiken werden geschönt, gefälscht oder erfunden - auf jeden Fall das Volk desinformiert. So'n Mist, trotzdem reingefallen.
Danke für den Tipp, werde mal bei Heise online auf die Suche gehen.

Bankkredit? Nein, ich spiele nicht mehr mit Zeitbomben. Ich weiß zwar nicht, was "Euribor" und "Spread" ist (ist eigentlich auch nicht mehr wichtig), begreife aber, das ein Bankkredit eine böse Falle wäre. Okay, dann wird eben weiter nach Lösungen gesucht und und umdisponiert.
Alternativ-Idee ist, ein Monte oder eine Quinta zur Miete zu suchen. Ist das denn machbar? Oder gibts sowas gar nicht zu mieten?
 
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

An eurer Stelle würde ich auch erst Mal was mieten. Ich selber wohne zZ auch zur Miete auf einem Monte. Hab 6000 m2 Grund, ein frisch renoviertes Haus mit reichlich Platz drinnen und noch Lager und Werkstattschuppen .
Dafür zahl ich 450,- im Monat und leb, dank kulanter Vermieter, wie ein Eigentümer auf meinem Monte.
Den Umzug nach P. besser nicht von der Gewährung irgendwelcher Kredite abhängig machen, sondern einfach runter und Fuß fassen.
Ungerecht finde ich, das die Brunnenwasserbezieher von den Kosten der Müllentsorgung ausgenommen sind und nur die Stadtwasserbezieher für diese Kosten aufkommen müssen.
Allerdings sind die Kosten für Wasser und Müll auch lächerlich gering. Grundgebühr beträgt nur 3,65 € im Monat + 0,06 €/qm Wasser.
Gar nicht zu vergleichen mit den Kosten in D. Dort zahlt man sich für diese Nebenkosten ja dumm und dämlich:(

LG
M
 
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

und der Strom und Warmwasser vom Dach (Fotovoltaik/Solar) - da gibts keine Rechnung.

Ich habe mich in Deutschland gerade intensiv mit diesem Thema beschäftigt, und man muss sich natürlich klarmachen, dass man wirklich nur dann Strom hat, wenn die Sonne scheint. Also nicht nachts, und bei schlechtem Wetter ist es natürlich viel weniger. Weniger ist es auch dann, wenn man den Strom eher mehr braucht, nämlich im dunklen Winter. Ihr werdet mit einer Photovoltaikanlage alleine wirklich niemals den Verbrauch zu 100 Prozent decken können, es sei denn, ihr wollt wirklich abends im Dunkeln sitzen.

Das bedeutet, ihr braucht entweder einen Speicher, der die Anlage um etwa 5000-12000 Euro je nach Ausführung verteuert. Wir haben uns das hier durchrechnen lassen, und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass ein solcher Speicher sich derzeit nicht rechnet, auch nicht mit den hohen deutschen Strompreisen (dort wo der Strom billiger ist, erst recht nicht). Oder aber ihr benötigt eben einen , sowas haben viele, der mit Diesel läuft. Keine Ahnung was das unterm Strich kostet, kostet aber auch. Bei der Solaranlage müsst ihr natürlich ohnehin darauf achten, dass möglichst alle Verbraucher am Tag laufen. Beim Kühlschrank wird das schon schwierig, gibt aber auch noch andere Sachen.

Was Solarthermie betrifft, ist es natürlich viel leichter, aber auch hier kann es natürlich bei anhaltend schlechtem Wetter im Winter nötig sein, das Wasser zusätzlich etwa per Gasboiler zu erwärmen, wenn man nicht kalt oder lau duschen will.

Ich sag's mal so: Man kann viel sparen, für eine völlige Autarkie unter zumindest vergleichbaren Lebensbedingungen, sind erhebliche Anfangsinvestitionen und wahrscheinlich ein Neubau als notwendig ...

Kai
 
AW: auswandern nach Portugal: Ein Monte bei Odemira und viele Fragen

achja, und da ihr eben nicht am Stromnetz hängt, könnt ihr auch keinen überflüssigen Strom einspeisen (wie geht das in Portugal überhaupt?) und dadurch Einnahmen erzielen.

Kai
 
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

Ich habe mich in Deutschland gerade intensiv mit diesem Thema beschäftigt (...)
Das bedeutet, ihr braucht entweder einen Speicher, der die Anlage um etwa 5000-12000 Euro je nach Ausführung verteuert. Wir haben uns das hier durchrechnen lassen, und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass ein solcher Speicher sich derzeit nicht rechnet
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Bei der Solaranlage müsst ihr natürlich ohnehin darauf achten, dass möglichst alle Verbraucher am Tag laufen. Beim Kühlschrank wird das schon schwierig, gibt aber auch noch andere Sachen.

Was Solarthermie betrifft, ist es natürlich viel leichter, aber auch hier kann es natürlich bei anhaltend schlechtem Wetter im Winter nötig sein, das Wasser zusätzlich etwa per Gasboiler zu erwärmen, wenn man nicht kalt oder lau duschen will.

(..)
Kai

Auch ich habe mich intensiv mit dem Thema beschäftigt - seit 2 1/2 Jahren und habe durch Hausbau (eigenhändig!) auch etwas Erfahrung sammeln können. Mein derzeitiger Ex-Mann ist Elektriker und wir haben Haussachen gemeinsam entschieden und umgesetzt. Aber der Reihe nach:

Entgegen allen Trends kommt nur mich ein Speicher in Frage, schon weil man in eine nicht vorhandene Stromleitung nix einspeisen könnte. Das geht noch nicht per Funk. Es ist also müßig, hier irgendwelchen Verlusten nachzutrauern. :)
Wir haben viele Häuser um Odemira angesehen, Freunde besucht und die Nachbarn der potentiellen Eigenheime befragt. Im Nachbartal ist jemand, der hat uns seine Fotovoltaik-Anlage vorgeführt. Er arbeitet bei einer solchen Firma, ist mit seiner Anlage dieser Firma sehr zufrieden und versicherte mir, diese Anlage koste 3.000 - 4.000 €. Insgesamt, nicht zusätzlich! Portugal hat sicher eine andere Lichtausbeute, als Deutschland. Natürlich verlasse ich mich darauf, das der gute Mann die Wahrheit gesagt hat. Ich habe extra nochmal nachgefragt, ob ich die Zahl richtig verstanden habe.

Bis so ein Ding aufgebaut ist, dauert es sicher etwas. Das Dach ist meist ein guter Platz, liegt aber derzeit teilweise am Boden (und den Rest schau ich mir lieber erstmal genau an, wg. dem dann größeren Gewicht). Schon zum Balken zuschneiden brauchen wir Strom. Deshalb habe ich mir nach eingehender Beratung mit meinem Vater, genialer Allround-Handwerker, ein Diesel-Stromaggregat im Hagebaumarkt für 1.245,50 € ausgesucht. Das verbraucht 12 l in 16 h, schluckt auch z.B. Salatöl und ist in der Lage, die Waschmaschine zu versorgen - die zieht immerhin einige Watt.

Um Brunnen und Waschmaschinen zusammenzubringen, braucht es noch eine Pumpe. Der Wasserdruck durch einen Tank überm Dach reicht nicht aus - so hoch wie erforderlich bauen macht keinen Sinn. (über, nicht auf - viel zu schwer).

Ein Kühlschrank ist ein Dauerverbraucher und ist durch die Versorgung mit einem Stromaggregat (das immerhin auch laut ist), vor allem nachts nicht geeignet. Das Ding ist luftgekühlt und es gäbe in der Regenzeit (die immerhin auch monsunartig sein soll) bzw. in geschlossenen Räumen ein Problem, u.a. auch durch die Abgase. Vielleicht ist die Kühlung im Sommer auch schwierig, muss man sehen.
Wir haben daher - wie früher - einen Erdkeller geplant, der in dieser Region eher ein Felskeller wird. Hab schon einen im Bau gesehen - ist viel Arbeit, ich weiß. Da muss ich durch. Die Dinger sind offensichtlich unabhängig von der Außentemperatur ca. 5 Grad kühl, auch als wir hier über 35 Grad hatten. Mein Opa hatte sowas und im Bekanntenkreis sowie im Ökozentrum konnte ich mich nochmals intensiv damit live und mit Hintergrundwissen auseinandersetzen. Einfrieren geht dann natürlich nicht. Da könnte man sich evtl. einen Stickstoff-Eimer aufstellen. Die bäuerlichen Besamungstechniker fahren hier damit herum, die Idee entsteht z.B. gerade "beim gehen" (schreiben/s.u.).

Heißwasser über Solar habe ich mit meinem Ex-Mann selber aufs Dach gebracht. Im Keller steht dann ein riesiger Tank, der über die Gasheizung zugewärmt werden kann. Meine Erfahrung in Niedersachen: nur wenn es viele Tage nacheinander regnet, muss zugeheizt werden. Das war über Jahre nur im April und November und nur an wenigen Tagen erforderlich! Irrtum ausgeschlossen, das war von Hand einzustellen. Ob das eine Zuheizung rechtfertigt? Man sich doch auch mal mit dem Wasserkocher und einer Waschschüssel mit Frotteelappen behelfen. Muss jeder für sich klären. Ansonstenist es so, das man eben nicht unbedingt Sonne für Heißwasser braucht - auch ein bewölkter Himmel liefert noch etliche Lux! Wir waren jedenfalls überrascht. Oder wir hatten eine überdimensionierte Anlage.

Wie sich der Lichteinfall in der Regenzeit in Portugal auswirkt, werde ich sehen - und Anschlüsse einplanen. Lau duschen ist tatsächlich nicht so schön, vor allem wenn's einen eingeseift erwischt...
 
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

Im Nachbartal ist jemand, der hat uns seine Fotovoltaik-Anlage vorgeführt. Er arbeitet bei einer solchen Firma, ist mit seiner Anlage dieser Firma sehr zufrieden und versicherte mir, diese Anlage koste 3.000 - 4.000 €. Insgesamt, nicht zusätzlich! Portugal hat sicher eine andere Lichtausbeute, als Deutschland. Natürlich verlasse ich mich darauf, das der gute Mann die Wahrheit gesagt hat. Ich habe extra nochmal nachgefragt, ob ich die Zahl richtig verstanden habe.

also, die Anlage muss sicher von der Größe her geringer dimensioniert werden, aber der Speicher (das kann eine herkömmliche Blei-Batterie sein, oder ein teurer Lithium-Ionen-Akku) braucht schon eine gewisse Größe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die Anlage plus Speicher für sowenig Geld bekommt ... hier musste man von wie gesagt mindestens 5000 Euro ausgehen. Aber vielleicht macht ja der Wegfall der Regelelektronik fürs Netz so viel aus ...?


Um Brunnen und Waschmaschinen zusammenzubringen, braucht es noch eine Pumpe. Der Wasserdruck durch einen Tank überm Dach reicht nicht aus - so hoch wie erforderlich bauen macht keinen Sinn. (über, nicht auf - viel zu schwer).

Ein Kühlschrank ist ein Dauerverbraucher und ist durch die Versorgung mit einem Stromaggregat (das immerhin auch laut ist), vor allem nachts nicht geeignet. Das Ding ist luftgekühlt und es gäbe in der Regenzeit (die immerhin auch monsunartig sein soll) bzw. in geschlossenen Räumen ein Problem, u.a. auch durch die Abgase. Vielleicht ist die Kühlung im Sommer auch schwierig, muss man sehen.

Ich kenne jedenfalls auch Leute mit Solaranlage in Portugal, da lief eben immer der Generator, was sich auf die Dauer eben auch bemerkbar macht. Aber die hatten auch keinen Speicher ...

Einfrieren geht dann natürlich nicht. Da könnte man sich evtl. einen Stickstoff-Eimer aufstellen. Die bäuerlichen Besamungstechniker fahren hier damit herum, die Idee entsteht z.B. gerade "beim gehen" (schreiben/s.u.).

naja, ob das praktikabel ist?


Wie sich der Lichteinfall in der Regenzeit in Portugal auswirkt, werde ich sehen - und Anschlüsse einplanen. Lau duschen ist tatsächlich nicht so schön, vor allem wenn's einen eingeseift erwischt...

Kommt wohl nicht so oft vor, und je weiter man ins Landesinnere kommt, desto besser wird es, aber es gab immer wieder mal Regenzeiten im Winter, die mehrere Wochen gedauert haben. Ich habe echt keine Ahnung, wie sich das in der Praxis auswirkt, würde aber immer versuchen, eine Lösung zu haben, wo ich zur Not das Duschwasser eben auch anders warm bekomme, und wenn es ein alter Holzofen ist.

Kai
 
AW: auswandern nach Portugal: Ein Monte bei Odemira und viele Fragen

Also die Leute, die ich im Alentejo kenn und die auf eigenen Solarstrom angewiesen sind, sehnen sich sehr nach einem EDP Anschluß.
Da kommt der Strom zuverlässig und ohne Stress aus der Steckdose (außer, wenn mal grade Gewitter oder Sturm ist:()

LG
M
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

aber es gab immer wieder mal Regenzeiten im Winter, die mehrere Wochen gedauert haben. Ich habe echt keine Ahnung, wie sich das in der Praxis auswirkt, würde aber immer versuchen, eine Lösung zu haben, wo ich zur Not das Duschwasser eben auch anders warm bekomme, und wenn es ein alter Holzofen ist.

Gasdurchlauferhitzer zB und wenn man so ein Schmuddel ist, wie ich einer bin, reicht die Gasflasche (13 kg=26 €) ewig und 3 Tage.
im Sommer tuts auch ein langer schwarzer Schlauch, den man in der Sonne auslegt ( 100 Meter zB reichen für 5 Duschgänge, da das Wasser so heiß ist, daß man es mit viel kaltem Wasser vermischen muß)

LG
M
 
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

An eurer Stelle würde ich auch erst Mal was mieten.

Haben wir auch gemacht. Erstens um festzustellen, ob das Leben in Portugal uns gefällt und zweitens nachdem die Entscheidung gefallen war hier zu bleiben in aller Ruhe nach einem Grundstück zu suchen.
Wir mussten uns dann auch entscheiden zwischen Photovoltaik und EDP. Die Investionssumme war gleich. Wir haben uns für die EDP entschieden, da wir uns nicht morgens überlegen wollten ob wir waschen oder backen etc. etc.
Durch die Liberalisierung des Marktes -wir haben Media Tensão- haben wir bei einem anderen Anbieter unsere Stromkosten um etwa 20% gesenkt.
Johan
 
wir haben Media Tensão
Wie hängen jetzt Mittelspannung, die Marktliberalisierung und die Verbrauchskosten zusammen? Wäre schön wenn die Uneingeweihten im Forum hierzu mal die "Durchblicker-Brille" aufgesetzt bekämen ... :confused::confused::confused:

Obrigado adiantado,
Zip
 
AW: Ich stelle mich vor - oder so ähnlich...

Gasdurchlauferhitzer zB und wenn man so ein Schmuddel ist, wie ich einer bin, reicht die Gasflasche (13 kg=26 €) ewig und 3 Tage.
im Sommer tuts auch ein langer schwarzer Schlauch, den man in der Sonne auslegt ( 100 Meter zB reichen für 5 Duschgänge, da das Wasser so heiß ist, daß man es mit viel kaltem Wasser vermischen muß)

LG
M

und wenn die Gasflasche zum duschen nicht mehr funktioniert kann man noch ewig damit kochen.

Gruss Caramelo
 
AW: auswandern nach Portugal: Ein Monte bei Odemira und viele Fragen

Wie hängen jetzt Mittelspannung, die Marktliberalisierung und die Verbrauchskosten zusammen? Wäre schön wenn die Uneingeweihten im Forum hierzu mal die "Durchblicker-Brille" aufgesetzt bekämen ... :confused::confused::confused:

Obrigado adiantado,
Zip

Peço desculpa !
Fast alle Haushalten in Portugal haben Baixa Tensão ((Niederspannung). Da unserer neue Monte zu weit entfernt war von dem letztem existierendem Pfosten, hat die EDP ein Projekt ausgearbeitet für Media Tensão (Mittelspannung) um eine sichere Sromversorgung zu garantieren. Die Kosten für 1 KWh war zwar etwas niedriger als bei Niederspannung aber dafür mussten wir eine Grundgebühr von etwa 85 Euro bezahlen.
Der Markt für Mittelspannung und Hochspannung wurde vor 2 Jahren bereits liberalisiert und so sind wir auf die Suche gegangen nach eine preiswertere Alternative zur EDP. Selbstverständlich haben wir EDP auch um ein Angebot gebeten. Anbieter sind u.a. Endesa, Iberdrola oder Fenosa, alle aus Spanien. Es gab auch ein deutscher Anbieter aber der lieferte nur Hochspannung.
Endesa und Iberdrola haben erst gar nicht geantwortet. EDP senkte zwar die Tarife aber wolle nur ein 6 Monatsvertrag geben. Fenosa war schnell und preiswert. Zwischenzeitlich wurden zwar auch die Tarife erhöht aber wir liegen immer noch mehr als 20% unter den früheren Kosten. Zur Info Fenosa bietet noch keine Niederspannungtarife an.

Ich hoffe du bist jetzt in Bezug auf Mittelspannung/ Meia Tensão aufgeklärt.
Bei Fragen in Bezug auf Tesão wendest du dich bitte an deiner Frau.

Johan
 
Obrigado pelo esclarecimento!
xyxthumbs.gif


Gruß,
Zip
 
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