Und was sagt ihr hierzu?
gUNA
Hi gUNA,
nun, im Prinzip eine wirtschaftliche Bauweise. Das Konzept, Stahlleichtbau im Wohnungsbau, kommt aus den Staaten.
Was die Umsetzung in Portugal angeht habe ich bereits (am Rande) ein ähnliches Bauvorhaben in der konkreten Umsetzung erlebt. Verwandte meiner Frau haben in den Hügeln zwischen Vila Franca de Xira und Arruda dos Vinhos sich ihr Haus
com estrutura em aço bauen lassen (allerdings ein "normales" Einfamilienhaus, nicht in diesem kubischen Stil der auf der Website dargestellten Referenz-Objekte. Die Tragkonstruktion aber dennoch als Skelettbau mit Stahlleichtprofilen).
Ich war zweimal während der Bauphase vor Ort. Die Eindrücke, die ich dort sammeln konnte, decken sich mit den Fazit meines 'Schwieger-Primos': Pfiffiges Bauprinzip, kurze Bauphase (wegen hohem Vorfertigungsgrad) - aber leider ...
... tja, und die Schattenseiten über die ich jetzt schreibe, und das möchte ich ausdrücklich betonen, beziehen sich lediglich auf
das eine Bauvorhaben und
den einen Construtor (Bauträger/Bauunternehmen) der dort tätig war und nicht etwa auf die Betreiberfirma der von dir verlinkten Website oder die dort referenzierten Baufirmen oder gar auf das Bauprinzip als solches.
Also, ich fange mal am Ende an: das Bauvorhaben endete rechtsstreitig weil arg gepfuscht wurde. Aufforderungen zur Mängelbeseitigung wurden nicht nachgekommen. Letztendlich wurde der Vertrag gekündigt und zur Fertigstellung notwendige Leistungen durch direkte Beauftragung von Ausbaugewerken vorgenommen. Die für die behördliche Bauabnahme erforderliche Unterschriften des Bauleiters gab es mehr durch Glück, weil sich der
director de fiscalização de obra - wohl aufgrund einer "fragwürdigen Firmenphilosophie" (das "versaubeutelte" Objekt war wohl kein Einzelfall

) - just zu der Zeit von seinem Arbeitgeber getrennt

und meinen parentes die Papiere noch ausgestellt hat

.
Schade eigentlich, dass es streitig ausgegangen ist. Denn dem Grunde nach war die Wahl des Bauprinzips und die damit verbundenen Vorteile goldrichtig und wurden nur durch die beschis... eidene Umsetzung/Ausführung zunichte gemacht.
Da die beschriebenen "Schattenseiten" sicher ohne weiteres auch auf konventionelle Bauweisen zu übertragen sind, beantworte ich gUNAs Eingangsfrage (Was sacht ihr dazu?) wie folgt: Ich finde das Konstruktionsprinzip innovativ/gut! Was die gestalterische Qualität der verlinkten Schuhkarton-Entwürfe angeht, darüber schweige ich

, denn dabei geht es um Geschmacksfragen und es gilt der amüsant-augenzwinkernde Satz, den ich neulich schmunzelnd gelesen habe: "
Sendo eu arquitecto e tu engenheiro civil, nós não deveríamos ser inimigos?"
Gruß, Zip
PS: Übrigens, für die interessierten Bauxschbärden

unter euch: Die Tragkonstruktion könnt ihr euch so ähnlich wie das C-Profil-Ständerwerk im Trockenbau vorstellen, nur mit etwas größeren Profilen und dickeren Wandstärken. Wer es etwas genauer wissen will, dem empfehle ich die Lektüre der SIZ-Publikation:
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