AW: Algarveküste schneidet bei Tourismusexperten schlecht ab
Für mich kann man den Artikel nicht ernst nehmen aus folgenden Gründen;
Man nimmt 340 Menschen (Tierärztin, Architekten, Geographie-Lehrer, Landschaftsplaner etc. etc.) 90% oder mehr aus englischsprachigen Ländern die viel gereist sind und fragt sie nach ihre Meinung über bestimmten sehenswerten Küstengebiete weltweit. Dann vergleicht man die Meinungen und erstellt eine Rangliste für diese Gebiete geordnet nach sehr gut, gut, ausgewogen, bekommen Probleme, schlecht bewertet und katastrophal.
Die Meinungen sind natürlich komplett subjektiv und somit abhängig von der Tagesstimmung, dem Wetter, von positiven oder negativen Erlebnissen etc. etc.
natürlich sind Meinungen subjektiv - na und? Dennoch entsteht eben aus den Meinungen von Menschen die viel gereist sind, ein bestimmtes Bild über die Reiseziele, das eine Orientierung geben kann. Ich frage mich immer, warum eine (andere als die eigene?) Meinung als so wertlos betrachtet wird. Natürlich kann man selbst das im Einzelfall ganz anders sehen, aber ich etwa kann so einem Urteil schon einiges abgewinnen.
Da die meisten sog Experten aus englischsprechenden Ländern kommen stehen unter den Top 17 natürlich 13 Küsten in diesen Ländern.
warum "sog Experten"? Kannst Du denn den Nachweis erbringen, dass das keine Experten sind und sie nicht wissen, wovon sie reden?
Sollte jemand mal in der Hochsaison in Cinque Terre in Italien gewesen sein, dann fragt man sich wie diese(r) Ort(e) unter den Top 17 geraten konnten. Natürlich an einem sonnigen Tag im März ist es dort ruhig und traumhaft. Aber dann kann es auch ganz toll in Albufeira sein.
ich war noch nicht in Cinque Terre, aber es geht bei den Bewertungen nicht allein um die Fülle sondern darum, wie die Küste insgesamt entwickelt wurde und wird. Es geht, wenn ich das richtig verstanden habe darum, dass es als negativ betrachtet wird, wenn an einer schönen Küste überall Hotel- und Apartmentklötze oder -flatschen hingeklatscht werden. Es geht darum, ob eine "natürliche" Landschaft mit meinetwegen Macchia (... wie heißt das in Portugal nochmal?) oder Ackerbau mit Golfplätzen zugepflastert wird. Und das, machen wir uns nichts vor, sind eben die bekannten "Probleme" an der
Algarve. Die Portugiesen haben nahezu dieselben Fehler gemacht wie die Spanier, die Griechen, die Türken und andere. Wobei natürlich auch der touristische "Druck" entsprechend groß war, das will ich gar nicht leugnen. Dennoch gibt es eben ein Resultat der langjährigen Baumaßnahmen usw. was man jetzt ja sehen kann.
Ich persönlich würde da, in der Region Zwischen
Lagos und Faro, keinen Urlaub machen wollen - aber anderen gefällt es. Ist ja auch völlig ok, ich kann aber das Urteil der Experten sehr gut nachvollziehen, und ich denke, man kann sich drauf einigen, dass es so ganz an den Haaren herbeigezogen ja nicht ist.
Leider hat Kai etwas übersehen. In dem Bereich ' Gut, Haben ihre Ursprünglichkeit behalten-nur einige überwindbare Probleme' befindet sich ' Portugal Southern Atlantic Coast' an erster Stelle mit 73 Punkte, Die
Algarve befindet sich mit 44 Punkte (eins mehr als im letzten Jahr) in dem Bereich 'Schlecht bewertet- Ernste Probleme, einige Zielgebiete kämpfen, andere nicht'.
Die Bewertungen Portugal südliche Atlantikküste =Top,
Algarve = Flop sind schon ein Beweis dafür wie unsinnig dieser Artikel ist. Auf jedem Fall füllt er wieder einige Seite im NG-Heft.
ich habe sehr wohl darauf hingewiesen, dass die Westküste viel besser beurteilt wurde ... Was NG hier beschrieben hat, ist ein Effekt, den man immer wieder sehr schön beobachten kann, wenn man vom Flughafen Faro nach
Aljezur fährt (aber nicht die Autobahn nehmen ...). Man fährt an der Südküste praktisch durch eine einzige "Stadt" mit nur ganz wenigen ländlich belassenen Stücken zwischendrin. Wenn man dann in
Lagos rechts abbiegt, über den Hügel nach Bensafrim fährt, ändert sich die Umgebung absolut schlagartig. Man meint, in einer anderen Welt zu sein. Dieses Nebeneinander von extremst genutzter Küste und der fast einsamen Region im Westen (früher bis vor sechs, sieben Jahren war der Unterschied größer, bevor die Surfer kamen ...), ist genau der Kontrast, den NG meint, und auch das kann ich absolut nachvollziehen.
Nur fand ich das Wasser stellenweise ziemlich kloackig. Kein Wunder, wenn da so eine Großstadt wie Sankt Petersburg seine Abwässer ungeklärt einleitet.
es geht nicht unbedingt ums Wasser, das ich in diesem Jahr wo wir da waren, recht vernünftig fand. Sondern es geht um die Küste als solche, um die Bebauung, um die Art und Weise der Nutzung und ob eine gewisse Ursprünglichkeit erhalten geblieben ist.
Kai